Nach fünf ereignisreichen Monaten Zuhause fliegen wir am Sonntag, den 22. April endlich wieder zurück zu unserem MAN, der die ganze Zeit bei Cristina und Paul auf Ihrem Campingcancunrv geparkt war.
Der 11-stündige Flug ist ruhig aber nach der Landung haut uns die feuchte Hitze in Cancun beinahe um. Wir werden von Cristina und Paul mit deren Pick-Up abgeholt und zum Platz gefahren, wo wir nicht mehr viel ausrichten, sondern völlig erschöpft in unser Bett fallen. Am nächsten Morgen beginnt Michael mit den notwendigen Arbeiten am MAN, während mich natürlich durch die extreme Klimaumstellung eine 4 Tage andauernde Migräne-Attacke ausknockt.
Wir haben eine tote Maus im Fahrerhaus, der Geruch ist entsprechend. Später entdecken wir auch ihr leeres Nest, das sie in unserem Jackenschrank gebaut hatte. Dann ist unsere Starterbatterie nach fünf Monaten Standzeit doch entladen, obwohl wir den Batterie-Hauptschalter ausgeschaltet hatten.
Michael nimmt einige kleine Reparaturen und lange aufgeschobene Verbesserungen vor, während ich in der Hängematte am Pool versuche, mit meiner Migräne klar zu kommen.
Das von uns nach Cancun verschickte neue Klimagerät liegt beim Zoll des Flughafens und kann nicht einfach abgeholt werden. Man benötigt zwingend einen Zollagenten für die Abwicklung. Am Dienstag fährt Michael mit der hilfsbereiten Cristina, einer Mexikanerin zum Flughafen und erfährt nach mehr als vier Stunden, dass wir gegen Bezahlung von knapp 12.000 Pesos (ca. 520,- €) für Zoll, Mehrwertsteuer, Spedition, Agentur, etc. das Gerät am Freitag abholen können. Am nächsten Tag bekommen wir die Information, dass man nach einer Internetrecherche herausgefunden hat, dass unser Klimagerät, für das wir wegen einer Kulanzleistung lediglich 400,- € zahlen mussten, im Handel weitaus mehr kostet. (1.453,- Britische Pfund). Wir wollen das so nicht akzeptieren und fahren wieder zum Zollagenten. Dort wird uns erklärt, dass wir eine Original-Rechnung über diesen Preis vorlegen müssen, auf welchen dann wiederum die höheren Zollgebühren anfallen werden. Woher sollen wir kurzfristig eine solche Rechnung bekommen, wenn wir nur eine über 400,- € haben? Wir verstehen das so: Wir brauchen irgendeine Rechnung mit einem akzeptablen Preis und einem aktuellen Datum. Kurzerhand stellen wir am Computer selbst eine her, drucken diese auf unserem Borddrucker aus und fahren wieder zur Zollagentur. Diesmal sind sie zufrieden, wir müssen noch einmal 3.500 Pesos Zollgebühren nachzahlen und dann nur noch 1,5 Stunden warten, bis unser Gerät vom Flughafen zur Agentur gebracht wird. Am nächsten Tag wird das Gerät dann eingebaut, wobei wir Teile der Sitzgruppe und die Batterien aus- und wieder einbauen müssen. Aber.... Juchhu.... Es läuft... Es kühlt.... Die absolute Wohltat, wenn man den Innenraum von 35 Grad auf 25 Grad herunterkühlen kann. Das alte Klimagerät nehmen wir auseinander und sehen, dass hier ein Kupferrohr gebrochen ist. Wir beschließen, das Gerät mitzunehmen und als Ersatzgerät nach einer Reparatur zu behalten.
Auf dem Platz lernen wir sofort nette Menschen kennen. Ein Ehepaar auf dem Weg nach Panama, wo sich die beiden niederlassen wollen bot uns von hier bereits Hilfe mit einem Unterstellplatz bei Freunden in Panama an. Der Mann, schwarz, geboren in Panama und ehemaliger Richter und seine weisse Ehefrau sind sehr interessant und sympathisch und wir hoffen, die beiden auf unserem Weg durch Mittelamerika wieder zu treffen.
Ausserdem haben wir noch ein nettes Paar aus Brasilien mit ihren beiden hübschen Töchtern (12 und 18 Jahre) aus Brasilien kennengelernt. Fernanda, eine Brasilianerin und Yuri, Brasilianer mit russischen Wurzeln haben die letzten 5 Jahren in Seattle gelebt, wo Yuri studiert hat. Jetzt fahren die vier mit Ihrem amerikanischen Wohnmobil wieder zurück nach Brasilien, wo sie ein kleines Öko-Hotel betreiben. Wir wurden nach netten Gesprächen eingeladen, die Familie auf Ihrer Insel im Süden Brasiliens zu besuchen und uns dort die Sehenswürdigkeiten zeigen zu lassen. Das werden wir gerne und ganz bestimmt annehmen.
Am letzten Tag kommen noch Petra und Odilo aus Bayern dazu, die Ihren ebenfalls auf dem Platz abgestellten, amerikanischen Truck nach einem Jahr abholen, und für ein paar Monate weiter in Richtung Belize und Guatemala fahren wollen. Danach geht es für die beiden wieder zurück in die USA um dort den Truck wieder zu verkaufen. So haben wir bereits in vier Tagen sehr nette Bekanntschaften geschlossen und freuen uns, am nächsten Tag endlich die Fahrt fortzusetzen und Mexiko weiter zu erkunden.