Die grösste Stadt auf unserer Strecke ist La Esperanza. Unsere Karte der Claro Telefongesellschaft funktioniert hier und auch auf der gesamten Fahrstrecke nur mit extrem langsamen Ladezeiten oder gar nicht und eine erneute Überprüfung in einem kleinen Telefon-Laden bringt keine Veränderung.
Die Stadt ist unglaublich schmutzig und laut. Es gibt keine Bürgersteige und ein höllischer Verkehr schiebt sich durch die Straßen. Zwischen unzählige Läden und Geschäften, es ist laut, eng und total chaotisch, aber wir finden doch noch einen hübscheren Stadtteil mit Kopfsteinpflaster und ein paar kleinen Restaurants zwischen der Kirche und einer Wallfahrts-Grotte. In einem schönen Hotel im Kolonialstil mit spanischem Patio und dschungelartigem Garten finden wir ein kleines Café mit leckerem Capucchino und Gebäck für sehr wenig Geld.
Wie schon häufiger auf unserem bisherigen Weg durch Honduras sehen wir auch in dieser Stadt viele Murales (Wandgemälde), die die Gewalt gegen Frau anprangern.
Seit der Grenze ist die Landschaft in Honduras durchweg satt grün und recht bergig. Überall wachsen Bananen, Kaffee und andere Früchte, die meist direkt an der Strasse in kleinen Ständen verkauft werden. Wenn es Ananas gibt, dann gleich in 10 Buden, an andere Stelle sind es z.B. Orangen, die es auf jedem Stand gibt.
Zeitweilig sind wir vom dichten tropischen Wald umgeben, wo der Nebel ganztägig um die Gipfel der Berge wabert und kurze Regenschauer häufig sind.
Wir erreichen den Lago de Yojoa, den größten Binnensee von Honduras und parken auf dem großen Wiesenparkplatz der D&D Brewery, einer sehr schönen Anlage mit kleinen Häusschen als Unterkunft, sowie einem Restaurant im Freien, wo man die verschiedenen Sorten des selbstgebrauten Bieres probieren kann. Hier sind viele Backpacker unterwegs. Wir unterhalten uns lange mit einem jungen Paar - Pascal aus Quebec und Zarah aus Honduras. Dabei erfahren wir viel über die Situation und vom Leben in Honduras.
Wir bleiben hier für drei Tage. Am zweiten Tag unternehmen wir eine Wanderung durch den Los Naranjos Nationalpark. Wir sollen unseren Eintritt von 6 $ pro Person im Besucherzentrum am anderen Ende des Parks entrichten. Nach einer Hängebrücke gabelt sich der Weg, wir wählen den breiteren und befestigten. Irgendwann erreichen wir das Sumpfgebiet des Seeufers, dort geht es über Holzstege in einem erbärmlichen Zustand. Man muss teilweise über enge Balken balancieren, da viele Bretter nicht mehr vorhanden sind, andere sind gebrochen und schliesslich endet dann der Steg. Also zurück und alle weiteren Abzweigungen ausprobiert, aber trotz Ausschilderung endet jeder Abzweig plötzlich im Sumpf und im undurchddringlichen Dschungel. Wir laufen fast drei Stunden ohne das Besucherzentum zu erreichen und kehren entnervt um. Am Ausgang will der Park-Guide unsere Tickets sehen und können dann doch unsere Eintrittsticket hier direkt erwerben.
Erfreuen können wir uns aber an den vielen tropischen Blumen und Blüten in der Anlage der Brewery sowie in den umliegenden Häusern des Dorfes.